BRAIN DAY 2022 – Programm

Von der Grundlagenforschung zur Therapie

Ein Tag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen: 14.09.2022, 13-17 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum


PROGRAMM

13:00 BEGINN DES RAHMENPROGRAMMS
Präsentationsstände von Patientengruppen
Mitmachaktionen
13:30 WILLKOMMEN UND ERÖFFNUNG
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan,
Sprecherin SFB 874, Ruhr-Universität Bochum
13:45 POST-COVID – Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Prof. Dr. Martin Tegenthoff,
Neurologische Universitätsklinik und Poliklinik,
BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil;
Medizinische Fakultät,
Ruhr-Universität Bochum
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After a SARS-CoV-2 infection, long-term symptoms with accompanying impairment of physical and/or mental performance may persist. These health disorders are called long or post-COVID syndrome. The symptoms of the disease vary in severity, are multifaceted and often non-specific, so that medical professionals are often faced with considerable challenges when it comes to making a targeted and adequate diagnosis of this clinical picture and its treatment. The basics or causes of the post/long COVID syndrome are still not fully understood. The lecture describes the current state of knowledge regarding the most common organic and psychological symptoms associated with post-COVID syndrome.
14:15 DIE MACHT DER NEUROTRANSMITTER – Wie ein Glückshormon unser Gedächtnis formt
Prof. Dr. Olivia Masseck,
Synthetische Biologie, Fachbereich 2 – Biologie/Chemie,
Universität Bremen
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Was sind eigentlich Neurotransmitter und wie  können Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler diese im Gehirn sichtbar machen und verändern? In ihrem Vortrag gibt Prof. Dr. Olivia Masseck einen Einblick in die verschiedenen Transmittersysteme und erklärt, wie diese mit unserem Gedächtnis zusammenhängen. Am Beispiel von Serotonin erfahren die Brain Day-Gäste, wie Gedächtnisleistungen im Tiermodell untersucht werden können und welche neuen Entwicklungen es in der Forschung gibt.
14:45 KAFFEEPAUSE + RAHMENPROGRAMM
16:00 TRAUMATISCHE GEDÄCHTNISSPUREN IM GEHIRN
Prof. Dr. Nikolai Axmacher,
Abteilung Neuropsychologie
Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
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Quälende Gefühle, Gedanken oder Sinneseindrücke sind plötzlich wieder da, unkontrollierbar, ein bestimmter Schlüsselreiz genügt. Ungewollte Erinnerungen von traumatischen Ereignissen und Situationen – sogenannte Intrusionen und Flashbacks – zählen zu den wichtigsten Symptomen verschiedener psychischer Erkrankungen, insbesondere der posttraumatischen Belastungsstörung. Es handelt sich dabei um ganz besondere, pathologische Formen der Erinnerung. Aber was sind ihre neuronalen Mechanismen und wie unterscheiden sie sich vom „normalen“ episodischen Gedächtnis? Im Vortrag werden einige neue Studien vorgestellt, die diese Frage mit Hilfe bildgebender Verfahren beim Menschen untersuchen.
16:30 Wie Gerüche unsere Erinnerungen prägen
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan,
Sprecherin SFB 874,
Abteilung für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät,
Ruhr-Universität Bochum
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Vanilliger Waffelduft lässt Laune und Umsätze auf jedem Sommerfest steigen. Beim deftigen Geruch von Kohlrouladen ergreift so mancher dagegen schnell die Flucht. Wie kommt es, dass Gerüche solch einen Einfluss auf unser Fühlen, Denken und Handeln haben? Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan berichtet über ihre neusten Forschungsergebnisse aus der Welt der Düfte.

Eine spannende Reise vom Riechkolben bis ins limbische System – also die Funktionseinheit, der die Steuerung von Emotionen zugeschrieben wird. Wenn ein Geruch wahrgenommen wird, sind im Gehirn nämlich verschiedene Bereiche an der Verarbeitung beteiligt, auch wenn wir diesen Prozess nicht bewusst wahrnehmen. So sind neben dem Riechzentrum auch Regionen aktiv, die für Gefühle und Werteempfinden verantwortlich sind und eng mit dem Belohnungs- und Aversionssystemen des Gehirns zusammenarbeiten.
Dieser Prozess prägt unsere Erinnerungen, teilweise für immer, und hilft uns wiederum, alte, oft vermeintlich vergessene Erinnerungen nach langer Zeit abzurufen.
Somit helfen Dufterfahrungen, den Kontext und sogar die Emotionen einer Erfahrung für immer festzuhalten. Dieses wird ermöglicht durch eine direkte, einmalige Informationsbahn zwischen dem olfaktorischen System und unserem wichtigsten Gedächtnisorgan, dem Hippocampus.

RAHMENPROGRAMM

Kommen Sie mit den Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum ins Gespräch:

Warum brennt Chili und warum ist Minze kalt? Die Haut ist das größte Organ des Menschen und wir nehmen ständig unsere Umgebung damit wahr. Wenn Funktionsstörungen oder Erkrankungen das Empfinden verschiedener Temperatur- und Berührungsreize beeinträchtigen, kann das Folgen für unsere Alltagsfunktionen haben – bis hin zur Entwicklung von Nervenschmerzen. Mit greifbaren, alltagsrelevanten Beispielen werden verschiedene Aspekte rund um Temperatur-, Berührungs- und Schmerzwahrnehmung verständlich erklärt und können anhand von kleinen Experimenten plastisch „am eigenen Leib“ erfahren werden.

Wie beeinflussen Stresshormone unsere Erinnerungen? Bei den Forscherinnen und Forschern des Lehrstuhls für Kognitionspsychologie erfahren Sie es. Gewinnen Sie neue Einblicke, wie unser Gehirn unter Stress funktioniert und lernen Sie Wege kennen, Stressreaktionen objektiv zu messen. Sie wollen wissen, was Eiswasser, Rechenaufgaben und Menschen in weißen Kitteln mit all dem zu tun haben? Finden Sie es heraus und schlüpfen Sie beim Brain Day selbst in die Rolle eines Probanden.

Wieso sind wir in der Lage unbekannte Objekte in sinnvolle Gruppen einzuteilen? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, haben Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Neuronale Grundlagen des Lernens“ abstrakte Kategorien entwickelt. Erproben Sie selbst, wie gut Sie die sogenannten „RUBubbles“ zuordnen können und erfahren Sie, was wir von Krähenvögeln zu diesem Thema lernen können.

Das Knappschaftskrankenhaus Bochum forscht unter anderem daran, wie die „Virtuelle Realität“ genutzt werden kann, um Bewegungseinschränkungen – die zum Beispiel durch Parkinson oder
Schlaganfall hervorgerufen wurden – zu diagnostizieren oder rehabilitieren. Testen Sie bei einem virtuellen Besuch in einer computergenerierten Wirklichkeit ihre motorischen Fähigkeiten mit 3D-Video-Brille und Bewegungssensoren.

Gerüche können Erinnerungen hervorrufen und Gefühle auslösen. Warum ist das so? Begleiten Sie unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der neurophysiologischen Abteilung der medizinischen Fakultät in die faszinierende Welt der Düfte. Entdecken Sie, welche Prozesse im Gehirn ablaufen, wenn die Nase Duftmoleküle wahrnimmt und wie Geruchswahrnehmungen unser Gedächtnis beeinflussen.

Wo liegen eigentlich Hippocampus, Cerebellum oder Hirnanhangdrüse? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Anatomie, Abteilung Cytologie, helfen Ihnen, sich im Gehirn zurechtzufinden. Erforschen Sie das erstaunlichste menschliche Organ unter dem Mikroskop oder anhand von Exponaten und Schaubildern.

Die Fakultät für Sportwissenschaft präsentiert einen Mitmach-Parcours zum Thema „Sensomotorische Koordination und Informationsverarbeitung“: Testen Sie Ihr Reaktionsvermögen, Ihre Handkraft und Muskelaktivität oder Ihre Gleichgewichtsfähigkeit. Lernen Sie aktuelle Wearables und APPs in diesem Bereich kennen. Oder probieren Sie Übungen zur Verbesserung der Koordination wie den „Balance-Trainer“ oder die „Koordinationsleiter“. Erfahren Sie, wie die Sportwissenschaft Bewegung und Koordination wissenschaftlich untersucht.


PRÄSENTATIONSSTÄNDE DER SELBSTHILFEGRUPPEN


ANMELDUNG

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten unter:

Sfb874-pr@rub.de oder Telefon: 0234 32-26603 (Montag bis Donnerstag, 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr)


ANREISE

Anreise ÖPNV: U 35 Haltestelle Ruhr-Universität, Eingang durch die Mensa, mit dem Fahrstuhl in die Ebene 04

Download ausführliche Wegbeschreibung hier.

Anreise PKW: Die Parkplätze an der RUB werden derzeit saniert. Es kann zu Sperrungen und kurzfristigen Umleitungen kommen. Bitte beachten Sie den CAMPUSPLAN mit Nutzungseinschränkungen.

Allgemeine Hinweise zur Anreise zur Ruhr-Universität Bochum hier.