BRAIN DAY 2017 – Programm

Von der Grundlagenforschung zur Therapie

Ein Tag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen
13.09.2017, 13-17 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum


PROGRAMM

13:00BEGINN DES RAHMENPROGRAMMS
Präsentationsstände von Patientengruppen
Mitmachaktionen
13:30WILLKOMMEN UND ERÖFFNUNG
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan,
Sprecherin SFB 874, Ruhr-Universität Bochum
13:45HIMMELHOCH JAUCHZEND, ZU TODE BETRÜBT – WAS WIR ÜBER DIE BIPOLARE STÖRUNG WISSEN
Jun.-Prof. Dr. Nadja Freund,
Zentrum für klinische Forschung,
Experimentelle und Molekulare Psychiatrie
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Die Bipolare Störung ist eine psychiatrische Erkrankung, die durch den Wechsel zwischen extrem gehobener Stimmung, der Manie, und stark gedrückter Stimmung, der Depression, gekennzeichnet ist. Diese Stimmungsschwankungen stellen für die Betroffenen, etwa 1% der Weltbevölkerung, eine große Belastung dar. In den manischen Phasen können Impulsivität, Größenwahn und Gereiztheit zu Verschuldung, Verlust von Arbeitsplatz oder Problemen in der Partnerschaft führen. Die Depression hingegen ist durch Freudlosigkeit, Antriebsmangel und Schuldgefühle charakterisiert. Nicht selten kommt es bei Patienten mit Bipolarer Störung zu Selbstmordversuchen. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht eindeutig. Im Vortrag werden die Erkrankung, mögliche Ursachen und Behandlungsmethoden vorgestellt. Außerdem wird gezeigt wie aktuelle Forschung dazu beiträgt, Diagnose-, Früherkennungs- und Behandlungsmethoden zu verbessern. Hierbei wird auch diskutiert, wie Tiermodelle einen wichtigen Beitrag leisten können.
14:15DIE MACHT DER DÜFTE: NEUE WIRKMECHANISMEN VON RIECHREZEPTOREN
Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt,
Lehrstuhl für Zellphysiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
14:45KAFFEEPAUSE + RAHMENPROGRAMM
16:00GEHIRN-COMPUTER SCHNITTSTELLEN IN DER NEURO- REHABILITATION: WIE DER CHIP IM GEHIRN LÄHMUNGEN ÜBERWINDET
Dr. Christian Klaes,
Emmy Noether Gruppenleiter, Abteilung Neurochirurgie, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH
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Tetraplegiker sind vom Hals abwärts gelähmt und auf intensive Hilfe durch anderen Menschen und Technologie angewiesen. Brain-Computer Interfaces (BCI) in Verbindung mit robotischen Systemen bieten den Patienten eine Möglichkeit wieder mehr Autonomie zu gewinnen. Hierzu werden Elektroden in motorische Areale des Gehirns implantiert, welche Bewegungsintentionen aufzeichnen können. Ein Computerprogramm entschlüsselt diese Intentionen und übersetzt sie in Steuersignale für Roboterarme oder Exoskelette. In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir neue Wege, um BCI zu verbessern und damit die Lebensqualität von gelähmten Patienten zu erhöhen. Hierzu verwenden wir virtuelle Realität, um verschiedene Szenarien und Robotersysteme zu testen, und moderne Verfahren des maschinellen Lernens, um die Interpretation der neuronalen Daten zu optimieren.
16:30DIE DARM-HIRN-ACHSE UND NEUROLOGISCHE ERKRANKUNGEN
Univ.-Prof. Dr. Dr. Horst Przuntek,
Leiter der Abteilung für Neurologie und Komplementärmedizin, Evangelisches Krankenhaus Hattingen

RAHMENPROGRAMM

Die Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum haben wieder ein abwechslungsreiches Programm für Sie zusammengestellt: Testen Sie Ihre eigenen grauen Zellen und kommen Sie mit unseren Forscherinnen und Forschern ins Gespräch.

Wo liegen eigentlich Hippocampus, Cerebellum oder Hirnanhangdrüse? Die Mitarbeiter des Instituts für Anatomie, Abteilung Cytologie, helfen Ihnen, sich im Gehirn zurechtzufinden. Erforschen Sie das erstaunlichste menschliche Organ unter dem Mikroskop oder anhand von Exponaten und Schaubildern.

Die Fähigkeit zur räumlichen Navigation ist zentral für unser tägliches Leben. Ihre Grundlagen sind schwierig zu untersuchen, weil man bei den meisten Untersuchungsmethoden stillliegen muss. Eine Lösung bieten Experimente mit virtueller Realität, die vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft am BRAIN DAY vorgestellt werden. Dabei können Sie auch selbst Ihre Fähigkeiten testen!

Auch unsere Sinne sind nicht unfehlbar – anhand von optischen Täuschungen, die von Prof. Dr. Ulf Eysel von der Abteilung für Neurophysiologie zur Verfügung gestellt werden, können Sie ihr Gehirn auf die Probe stellen. Die Forscherinnen und Forscher der Arbeitsgruppe für Hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie führen Sie gern durch die Welt der optischen Illusionen und erklären Ihnen, wie diese zustande kommen.

Wer schlecht sieht bekommt eine Brille – aber was passiert, wenn man schlecht fühlt? Erfühlen Sie die Möglichkeiten der Messung ihres Tastsinns. Außerdem können Sie Ihr eigenes Gehirn arbeiten sehen: Das Neural Plasticity Lab lässt Besucherinnen und Besucher mit Hilfe des EEGs ihre Gehirnaktivität sehen und selber willentlich beeinflussen!

Ein Roboterarm, den Querschnittgelähmte mit Hilfe ihrer Gedanken steuern können – das ist eines der Forschungsprojekte des Knappschaftskrankenhauses Bochum. Erfahren Sie wie diese „Steuerung mit Kraft der Gedanken“ mit Hilfe eines Computerchips im Gehirn funktioniert.

Rechts oder links? Testen Sie Ihre Händigkeit am Stand der Arbeitseinheit Biopsychologie der Fakultät für Psychologie und finden Sie mit Hilfe einer App heraus, mit welcher Hälfte Ihr Gehirn Sprache verarbeitet.


PRÄSENTATIONSSTÄNDE DER SELBSTHILFEGRUPPEN

Aphasiker-Zentrum NRW e.V.

Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund und Hagen

Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppe Recklinghausen

Deutsche Guillain-Barré Syndrom Initiative e.V.

Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V.

Deutsche Restless Legs Vereinigung Bochum

Epilepsie-Selbsthilfegruppe Essen

Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V. (KNH)

u.a.


ANMELDUNG

Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten unter
Sfb874-pr@rub.de
oder Telefon: 0234 32-26675


ANREISE

Anreise öPNV: U 35 Haltestelle Ruhr-Universität, Eingang durch die Mensa

Download ausführliche Wegbeschreibung hier.

Anreise PKW: über Universitätsstraße, Parkhaus P9, dort Wegweisern folgen

Download Anfahrtsskizze hier.