BRAIN DAY 2018 – Programm

Von der Grundlagenforschung zur Therapie

Ein Tag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen
19.09.2018, 13-17 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum


PROGRAMM

13:00BEGINN DES RAHMENPROGRAMMS
Präsentationsstände von Patientengruppen
Mitmachaktionen
13:30WILLKOMMEN UND ERÖFFNUNG
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan,
Sprecherin SFB 874, Ruhr-Universität Bochum
13:45ADHS IST KEINE MODEERSCHEINUNG
Prof. Dr. Tanja Legenbauer,
Klinische Psychologie und Psychotherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, LWL Universitätsklinik Hamm,
Ruhr-Universität Bochum
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Die Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gerät immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Häufig geht es dabei um Überdiagnostizierung, medikamentöse Behandlung und den Einfluss gesellschaftlicher, familiärer oder schulischer Rahmenbedingungen auf die Erkrankung. Allerdings stellt ADHS keine Modeerscheinung dar. ADHS ist eine behandlungsbedürftige neurobiologische Erkrankung, welche familiär gehäuft auftreten kann. Erziehungsmethoden oder Medienkonsum sind zwar nicht die Ursache der Erkrankung, wohl aber wichtige Faktoren für ihren weiteren Verlauf. Im Vortrag wird erläutert, was genau ein ADHS ausmacht, wie es diagnostiziert werden sollte, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie diese wirken.
14:15BIST DU WIRKLICH MÜDE, ODER GLAUBST DU ES NUR? – Welche Rolle Schlaf für die Gesundheit spielt und woher der Körper weiß, wie viel wir brauchen
Dr. Lars Dittrich,
AG Selektive Anfälligkeit bei neurodegenerativen Erkrankungen,
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Bonn
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Schlaf ist gesund. In jüngster Zeit mehren sich die Hinweise, dass ein gesundes Schlafverhalten vielleicht sogar neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer verzögern kann. Aber was genau passiert im Schlaf, das so gesund ist? Und woher weiß unser Körper, wie viel wir davon brauchen? Liegt er damit auch manchmal daneben? In diesem Vortrag sprechen wir über den aktuellen Wissensstand und neueste Ergebnisse zu diesen Fragen.
14:45KAFFEEPAUSE + RAHMENPROGRAMM
16:00PSYCHOBIOLOGIE UND INTERDISZIPLINÄRE THERAPIE CHRONISCHER SCHMERZEN
Prof. Dr. Martin Diers,
Klinische und Experimentelle Verhaltensmedizin,
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
LWL Universitätsklinikum, Ruhr-Universität Bochum
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Chronischer Schmerz ist ein schwer beeinträchtigender Zustand, der zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem führt, aber immer noch unzureichend behandelt werden kann. In diesem Vortrag möchte ich zeigen, wie akuter Schmerz im Gehirn verarbeitet wird und was bei der Verarbeitung von Schmerzreizen im Gehirn bei Patienten mit chronischem Schmerz verändert ist. Ich werde verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vorstellen, die darauf abzielen diese Veränderungen im Gehirn zu beeinflussen.
16:30VÖGEL SIND NICHT NUR DINOSAURIER SONDERN AUCH SCHLAU: Aber wieso kann uns das helfen, unser Gehirn zu begreifen?
Dr. Jonas Rose,
AG Avian Cognitive Neuroscience, Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Fakultät für Psychologie, Ruhr-Universität Bochum
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Auf Englisch ist ‚Vogelhirn‘ ein Schimpfwort. Das Gehirn der Vögel ist anders aufgebaut als das menschliche und so dachte man lange, dass Vögel nicht intelligent sein können. Das ist falsch. Der Vortrag wird einen Einblick in das Vogelhirn und das intelligente Verhalten der letzten überlebenden Dinosaurier geben und dabei erklären, warum solche Forschung auch für uns wichtig ist.

RAHMENPROGRAMM

Kommen Sie mit den Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum ins Gespräch: Wo liegen eigentlich Hippocampus, Cerebellum oder Hirnanhangdrüse? Die Mitarbeiter des Instituts für Anatomie, Abteilung Cytologie, helfen Ihnen, sich im Gehirn zurechtzufinden. Erforschen Sie das erstaunlichste menschliche Organ unter dem Mikroskop oder anhand von Exponaten und Schaubildern.

Ein Roboterarm, den Querschnittgelähmte mit Hilfe ihrer Gedanken steuern können – das ist eines der Forschungsprojekte des Knappschaftskrankenhauses Bochum. Erfahren Sie wie diese „Steuerung mit Kraft der Gedanken“ mit Hilfe eines Computerchips im Gehirn funktioniert.

Die Bedeutung des Tastsinns ist erkennbar an Formulierungen wie: Situationen händeln können, berührt sein oder sich an etwas herantasten. Bei Einschränkung der Sehschärfe kann eine Brille helfen, doch woran merkt man, dass der Tastsinn eingeschränkt ist und was kann man tun? Erfahren Sie von den Mitarbeitern des Neural Plasticity Labs, wie man den Tastsinn messen und stärken kann. Und erleben Sie, wie einfach sich der Tastsinn „täuschen“ lässt.

Auch unser Sehsinn ist nicht unfehlbar – anhand von optischen Täuschungen können Sie ihr Gehirn auf die Probe stellen. Die Forscherinnen und Forscher der Abteilung für Neurophysiologie und der Arbeitsgruppe für hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie führen Sie gern durch die Welt der optischen Illusionen und erklären Ihnen, wie diese zustande kommen.

Die neurologische Forschung im Uniklinikum Bergmannsheil untersucht den Tastsinn und die motorische Multitaskfähigkeit der Arme, aber auch höhere Fähigkeiten wie das Erkennen von unbekannten Objekten. Außerdem untersucht man dort im Magnetresonanztomographen (MRT), wie sich das Gehirn beim Lernen verändert. Probieren Sie aus, wie die Kategorisierung von 3D-Objekten oder die Bestimmung der Tastschwelle funktioniert und lernen Sie, wie ein MRT arbeitet.

Hirnzellen ohne Operation stimulieren – mit der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist das möglich. Erfahren Sie durch die Mitarbeiter der Abteilung für Neurophysiologie, wie diese schmerzfreie Methode der Hirnstimulation in der Erforschung und Therapie von Erkrankungen des Gehirns eingesetzt wird. *

(* Für das Rahmenprogramm gibt es die Möglichkeit der Unterstützung durch einen geprüften Gebärdendolmetscher.)


PRÄSENTATIONSSTÄNDE DER SELBSTHILFEGRUPPEN

Brain Day

Alzheimer Gesellschaft Bochum e.V./ Demenz-Servicezentrum Ruhr

Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund und Hagen

Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppe Recklinghausen

Epilepsie-Selbsthilfegruppe Essen

Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V.

Deutsche Deutsche Guillain-Barré Syndrom Initiative e.V.

Deutsche Restless Legs Vereinigung Bochum

Bundesverband Kinderneurologie-Hilfe e.V.

ADHS Deutschland e.V., Regionalgruppe Bochum

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Ortsvereinigung Bochum und Umgebung e.V.


ANMELDUNG

Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten unter
Sfb874-pr@rub.de
oder Telefon: 0234 32-26675


ANREISE

Anreise öPNV: U 35 Haltestelle Ruhr-Universität, Eingang durch die Mensa

Download ausführliche Wegbeschreibung hier.

Anreise PKW: über Universitätsstraße, Parkhaus P9, dort Wegweisern folgen

Download Anfahrtsskizze hier.