BRAIN DAY 2016 – Programm

Von der Grundlagenforschung zur Therapie

Ein Tag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen
14.09.2016, 13-17 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum


PROGRAMM

13:00BEGINN DES RAHMENPROGRAMMS
Präsentationsstände von Patientengruppen
Mitmachaktionen
13:30WILLKOMMEN UND ERÖFFNUNG
Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan,
Sprecherin SFB 874, Ruhr-Universität Bochum
13:45PROTEOMICS UND DIE SUCHE NACH EINER URSACHE DER PARKINSON-KRANKHEIT
Dr. Caroline May,
Medizinisches Proteom-Center, Zentrum für klinische Forschung (ZKF), Ruhr-Universität Bochum
14:15GUTE LAUNE IM GEHIRN! MACHT DER BOTENSTOFF SEROTONIN WIRKLICH GLÜCKLICH?
Jun.-Prof. Dr. Olivia Masseck,
Hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum
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Was ist dran an der Geschichte, dass uns der Botenstoff Serotonin glücklich macht? Und was hat Serotonin mit der Entstehung und Manifestation von Depressionen zu tun? Der Vortrag bietet einen Überblick über die vielfältigen Funktionen von Serotonin in unserem Nervensystem. Es wird erläutert inwieweit Serotonin unser emotionales Denken und Fühlen beeinflusst.
Zudem erhalten Sie einen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse. Die Forscherinnen und Forscher machen sich die sogenannte Optogenetik, eine neuartige Verbindung von optischen und genetischen Methoden, zu Nutze, um unter anderem auch die Wirkungsweise von Serotonin zu verstehen. Lichtempfindliche Proteine dienen hier den Wissenschaftlern als Lichtschalter, um mit einer nie dagewesenen zeitlichen und räumlichen Präzision Signalwege chemischer Botenstoffe, wie zum Beispiel Serotonin, zu kontrollieren.
Die Referentin wird auch erklären, wie die Forschungsergebnisse in mögliche neue Therapieansätze für die Behandlung von Angst und Depression einfließen.
14:45KAFFEEPAUSE + RAHMENPROGRAMM
16:00DER WEG ZUR ÜBERGEWICHTIGKEIT: ERLERNTES ESSVERHALTEN ODER GENETISCHE VERANLAGUNG?
PD Dr. Burkhard Pleger,
Neurologische Universitätsklinik und Poliklinik, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil
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Übergewichtigkeit ist ein zunehmendes weltweites Gesundheitsproblem. Mit der Übergewichtigkeit steigt nicht nur die Gefahr an einem Diabetes oder einer Fettstoffwechselstörung zu erkranken, auch nimmt das Risiko, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden dramatisch zu. Gängige Verfahren zur Gewichtsabnahme wie Diät- oder Sportprogramme haben meist nur einen geringen Einfluss auf das Körpergewicht. Zudem kommt es nach Beendigung der Diät meist zu dem gefürchteten Jo-Jo-Effekt. Um effektivere Verfahren zur Gewichtsabnahme zu entwickeln, ist es nötig, das Problem des Überesssens besser verstehen zu lernen.
Die Auswahl unserer täglichen Nahrung wird durch unser Gehirn bestimmt. Warum aber essen wir zu viel fettreiche Nahrung, wenn wir doch wissen, dass sie uns auf Dauer krank macht? In seinem Vortrag wird der Referent zeigen welche Mechanismen im Gehirn die ungesunde Ernährung unterstützen. Dabei werden die zwei wichtigsten Faktoren die zur Übergewichtigkeit führen genauer dargestellt und gegeneinander abgewogen: Erlerntes Essverhalten und genetische Veranlagung.
16:30ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST: KÖRPEREINSCHÄTZUNG BEI ESSSTÖRUNGEN
Prof. Dr. Boris Suchan,
Abteilung Klinische Neuropsychologie, Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Fakultät für Psychologie, Ruhr-Universität Bochum
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„Das muss man doch sehen!“ So oder ähnlich wird gerne über Frauen mit Anorexia Nervosa (Magersucht) gesprochen, wenn sie von sich sagen, dass sie zu dick sind.
Neue Ansätze mit der Kernspintomographie könnten dieses Phänomen erklären. So sind wahrscheinlich Areale in den Gehirnen dieser Frauen verändert, die sich auf die visuelle Verarbeitung von Körpern spezialisiert haben. Dass es solche speziellen Ausfälle gibt, ist zum Beispiel für Gesichter seit 70 Jahren bekannt. Im Vortrag wird dargestellt, wie die Verarbeitung solcher wichtigen Informationen wie Gesichter oder Körper im Gehirn abläuft und wie dieses Phänomen des Nicht-Wahrnehmens aus Sicht der Neurowissenschaften erklärt werden könnte.

RAHMENPROGRAMM

Kommen Sie ins Gespräch mit Bochumer Neurowissenschaftlern! Lassen Sie sich aktuelle Forschungsprojekte erklären und wissenschaftliche Methoden demonstrieren.

Wo liegen eigentlich Hippocampus, Cerebellum oder Hirnanhangdrüse? Die Mitarbeiter des Instituts für Anatomie, Abteilung für Cytologie, helfen Ihnen, sich im Gehirn zurechtzufinden. Erforschen Sie das erstaunlichste menschliche Organ unter dem Mikroskop oder anhand von Exponaten und Schaubildern.

Das Neuropsychologische Therapie Zentrum stellt einen an der Ruhr-Universität entwickelten Online-Ratgeber für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und ihre Angehörigen vor. Außerdem wird ein neuer Ansatz vorgestellt, wie Kindern die Folgen von Hirnschädigungen erklärt werden können.

Haben Sie Ihr Gehirn schon mal arbeiten sehen? Das Neural Plasticity Lab lässt Besucherinnen und Besucher mit Hilfe eines EEGs ihre Gehirnaktivität sehen und selber willentlich beeinflussen! Wer noch Lust hat, in die Welt der Sinnestäuschungen einzutreten, dem raten wir, die „taktilen“ Täuschungen des Labors zu erfühlen.

Körperlich aktiv werden können Sie gemeinsam mit den Sportwissenschaftlern des Lehrstuhls für Sportmedizin und Sporternährung an der RUB. Unter dem Motto „Sinneswahrnehmung im Sport – „wahnSINNig“ spannend!“ absolvieren Sie einen Parcours der Sinne und erfahren wie z.B. die Sinne „Sehen“ und „Gleichgewicht“ die Leistungsfähigkeit des Körpers beeinflussen können.

Zur akustischen Wahrnehmung des Menschen forschen Wissenschaftler im Rahmen des EU-Projektes ICanHear und des SFB 823. Erfahren Sie, wie das menschliche Gehör arbeitet und erleben Sie anhand von Audiodemonstrationen die Auswirkungen von Hörverlust und die Leistung von Hörhilfen.

Was bewirkt Stress und wie kann man das Phänomen wissenschaftlich erforschen? Darauf geben Wissenschaftler der Abteilung Kognitionspsychologie Antworten. Lernen Sie, was Stress in unserem Gehirn auslöst und welche Methoden in der Forschung angewendet werden, um Stress zu erzeugen.


PRÄSENTATIONSSTÄNDE DER SELBSTHILFEGRUPPEN

Adipositas-Zentrum-Bochum

Alzheimer Gesellschaft Bochum e.V. Demenz-Servicezentrum Region Ruhr

Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund und Hagen

Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppe Recklinghausen

Deutsche Myasthenie Gesellschaft e.V.

Epilepsie-Selbsthilfegruppe Essen

Gesichtsfeldausfall-Selbsthilfegruppe Niederrhein

GUILLAIN-BARRÉ SYNDROM – Deutsche GBS Initiative e.V.

Neuronale-Ceroid-Lipofuszinose – Gruppe Deutschland e.V.

Polio – Bundesverband Polio e.V.

u.a.


ANMELDUNG

Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten unter
Sfb874-pr@rub.de
oder Telefon: 0234 32-26675


ANREISE

Anreise öPNV: U 35 Haltestelle Ruhr-Universität, Eingang durch die Mensa

Download ausführliche Wegbeschreibung hier.

Anreise PKW: über Universitätsstraße, Parkhaus P9, dort Wegweisern folgen

Download Anfahrtsskizze hier.