BRAIN DAY 2015 – Programm

Von der Grundlagenforschung zur Therapie
Ein Tag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen
02.09.2015, 12-17 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum
PROGRAMM
13:00 | BEGINN DES RAHMENPROGRAMMS Präsentationsstände von Patientengruppen Mitmachaktionen |
13:30 | WILLKOMMEN UND ERÖFFNUNG Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan, Sprecherin SFB 874, Ruhr-Universität Bochum |
13:45 | GLIOBLASTOMA MULTIFORME – GRUNDLAGENFORSCHUNG ZUR OPTIMIERUNG DER THERAPIE VON HIRNTUMOREN Prof. Dr. Carsten Theiß, Abteilung für Cytologie, Medizinische Fakultät, Ruhr-Universität Bochum |
Weiterlesen Der Einfluss des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) im zentralen und peripheren Nervensystems ist von großem wissenschaftlichen und therapeutischen Interesse, da auch Hirntumore wie das Glioblastoma VEGF ausschütten. Aktuelle Daten aus unserer Gruppe konnten zeigen, dass VEGF einen positiven Effekt auf die Dendrito-, Somato- und Spinogenese in neonatalen und juvenilen Purkinje-Zellen des Kleinhirns hat. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass VEGF das Auswachsen und die Motilität von neuronalen Wachstumskegeln in den Spinalganglien fördert. Außerdem werden durch VEGF auch Gliazellen in ihrem Wachstum, ihrer Fähigkeit zu kommunizieren und ihrer Beweglichkeit positiv beeinflusst. Diese Ergebnisse der Grundlagenforschung gilt es weiter zu untersuchen, um die Wirkungen von VEGF im neuronalen und glialen Gewebe besser kontrollieren zu können. | |
14:15 | PRION-ERKRANKUNGEN BEI MENSCHEN UND TIEREN – MODELLE ZUR ERFORSCHUNG NEURODEGENERATIVER ERKRANKUNGEN Prof Dr. Jörg Tatzelt, Abteilung Biochemie Neurodegenerativer Erkrankungen, Biochemie und Pathobiochemie, Medizinische Fakultät, Ruhr-Universität Bochum |
Weiterlesen Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen und Scrapie bei Schafen sind tödlich verlaufende neurodegenerative Erkrankungen, die durch infektiöse Proteine (Prionen) übertragen werden. Es werden Geschichte und einzigartige Merkmale dieser Erkrankungen dargestellt und deren Bedeutung für die Erforschung anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie z.B. der Alzheimer- und Parkinson-Krankheit erläutert. | |
14:45 | KAFFEEPAUSE + RAHMENPROGRAMM |
16:00 | WANDERNDE NERVENZELLEN UND EPILEPSIE Prof. Dr. Eckart Förster, Abteilung für Neuroanatomie und molekulare Hirnforschung, Medizinische Fakultät, Ruhr-Universität Bochum |
Weiterlesen Während die Bedeutung der Wanderung von Nervenzellen für die Hirnentwicklung seit langem bekannt ist, kam die Erkenntnis, dass Nervenzellen auch im erwachsenen Gehirn auf Wanderschaft gehen können, überraschend. Wie und wohin wandern diese Nervenzellen, und was ist der Grund für die Wanderung, unter normalen und unter pathologischen Bedingungen, wie sie im Gehirn beispielsweise bei Temporallappen-Epilepsie herrschen? Kann sich durch die Zellwanderung die Architektur des Gehirns verändern? Diesen interessanten Fragen soll nachgegangen werden. | |
16:30 | DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT – EIN SELBSTORGANISATIONSPRINZIP IM GEHIRN Prof. Dr. Laurenz Wiskott, Institut für Neuroinformatik, Ruhr-Universität Bochum |
Weiterlesen Das menschliche Gehirn hat eine Komplexität, die nicht genetisch bis ins Detail vorgegeben sein kann, und auch seine beeindruckende Anpassungsfähigkeit deutet darauf hin, dass es sich zum großen Teil durch Lernvorgänge selbst strukturiert. Diese Selbstorganisationsprozesse zu verstehen, stellt nicht nur eine große Herausforderung an Experimentatoren dar, sondern vor allem auch an theoretische Wissenschaftler, die mit mathematischen Modellen versuchen, solche Prozesse nachzubilden. In diesem Vortrag stellt Prof. Laurenz Wiskott Langsamkeit als mögliches Selbstorganisationsprinzip des Gehirns vor und erläutert es an mehreren Beispielen. |
RAHMENPROGRAMM

Kommen Sie ins Gespräch mit Bochumer Neurowissenschaftlern! Lassen Sie sich aktuelle Forschungsprojekte erklären und wissenschaftliche Methoden demonstrieren.
Körperlich aktiv werden können Sie gemeinsam mit den Sportwissenschaftlern des Lehrstuhls für Sportmedizin und Sporternährung an der RUB. Unter dem Motto „Sinneswahrnehmung im Sport – „wahnSINNig“ spannend!“ absolvieren Sie einen Parcours der Sinne und erfahren wie z.B. die Sinne „Sehen“ und „Gleichgewicht“ die Leistungsfähigkeit des Körpers beeinflussen können.
Möchten Sie etwas darüber lernen, wie Menschen Gesichter wahrnehmen? Dann können Sie an einem Stand zur Gesichterwahrnehmung gesichtsspezifische Illusionen sehen, einen neuartigen Gesichtertest machen oder Gesichter verkehrt herum malen.
Zur akustischen Wahrnehmung des Menschen forschen Wissenschaftler im Rahmen des EU-Projektes ICanHear und des SFB 823. Erfahren Sie, wie das menschliche Gehör arbeitet und erleben Sie anhand von Audiodemonstrationen die Auswirkungen von Hörverlust und die Leistung von Hörhilfen.
Neuropsychologen der RUB demonstrieren die Möglichkeiten der Elektroenzephalografie (EEG) und zeigen Ihnen, wie diese Technik in der Diagnostik und Therapie eingesetzt wird. Das Neuropsychologische Therapie Centrum stellt zudem einen an der Ruhr-Universität entwickelten Online-Ratgeber für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und ihre Angehörigen vor.
Neueste Technologien und aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen finden Eingang in die Forschung des Neural Plasticity Labs. Durch „hands on“ Demonstrationen lernen Sie, was die „Augmented Reality“ ist, und was die Forschung mit einer Brille macht, die dem Träger Zusatzinformationen zur Realität gibt.
PRÄSENTATIONSSTÄNDE DER SELBSTHILFEGRUPPEN

Alzheimer Gesellschaft Bochum e.V. Demenz-Servicezentrum Region Ruhr
Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund und Hagen
Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppe Recklinghausen
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft
Gesichtsfeldausfall-Selbsthilfegruppe Niederrhein
Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V. (KNH)
Neuronale-Ceroid-Lipofuszinose ? Gruppe Deutschland e.V.
Restless Legs Selbsthilfegruppe Bochum
u.a.
ANMELDUNG
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten unter
Sfb874-pr@rub.de
oder Telefon: 0234 32-26675
ANREISE
Anreise öPNV: U 35 Haltestelle Ruhr-Universität, Eingang durch die Mensa
Anreise PKW: über Universitätsstraße, Parkhaus P9, dort Wegweisern folgen
Download Anfahrtsskizze hier.