DAAD-RISE:Zwischen Computermodellen und Salsa-Tanzen

Austauschstudenten entdecken die Ruhr-Universität Bochum

Drei Bachelorstudenten aus den USA und Kanada verbringen den Sommer an der Ruhr-Universität Bochum. Dabei werden sie von zwei Doktoranden des Instituts für Neuroinformatik betreut.

Zwei der Austauschstudenten nehmen am RISE-Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) teil. RISE steht für „Research Internships in Science and Engineering“ und vermittelt Forschungspraktika in Deutschland an Studierende aus Nordamerika und Großbritannien und Irland. Weil nur zwei Bewerber über das Programm gefördert werden können, wird die dritte Studentin nun von der kanadischen Organisation für Forschungsförderung „Mitacs Globalink Canada“ unterstützt.

Mit viel Enthusiasmus an die Arbeit

Eva Yezerets studiert Biomedical Engineering und im Nebenfach Deutsch und Statistik an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana. Ihre Mitstreiterin Mariam Jabara macht ihren Bachelor in Biomedizin an der University of Ottawa in der kanadischen Provinz Ontario und belegt Informatik im Nebenfach. Die beiden Studentinnen arbeiten gemeinsam mit der Doktorandin Olya Hakobyan an deren Doktorarbeit. Sie erstellt ein algorithmisches Modell einer bestimmten Untereinheit des Gedächtnisses, dem „recognition memory“. Die Doktorandin ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Praktikantinnen: „Zuerst war ich nicht sicher, ob ich ihnen nicht zu viel zumute, aber sie haben die Aufgabe ganz toll gelöst“, so Hakobyan.

Der dritte Praktikant, Eli Jergensen aus dem US-Bundesstaat Oklahoma, studiert eigentlich Mathe und Physik im Bachelor. Seine Nebenfächer Informatik und Deutsch kommen aktuell aber häufiger zum Einsatz. Er unterstützt Richard Görler bei seiner Doktorarbeit zum Einfluss von episodischem Gedächtnis auf das Lernen sensorischer Repräsentationen. „Eli hilft mir gerade, den Algorithmus für mein Model zu verbessern“, erklärt Görler.

Richard Görler betreut nun zum dritten Mal einen RISE-Praktikanten und findet das Konzept sehr gelungen: „Ich würde das Programm gern jedem Doktoranden auf dem Campus empfehlen – man lernt so viel voneinander“, erzählt er. Olya Hakobyan kann das nur bestätigen: „Die Praktikanten haben ganz viel neuen Enthusiasmus in das Projekt gebracht und es war schön zu sehen, wie die eigene Arbeit einmal von einer anderen Perspektive aus betrachtet wird“, erzählt sie.

Gut integriert in Bochum

Auch für die Praktikanten hat sich die Zeit an der Ruhr-Universität gelohnt. „Ich fand es schön, wie wir in den Unialltag integriert wurden. Wir durften mit zu den Lab Meetings und den Journal Clubs und wir haben sogar die Verteidigung einer Doktorarbeit gesehen. All diese Dinge würden wir zuhause erst viel später im Studium erleben“, erzählt Mariam Jabara. Aber nicht nur akademisch, auch kulturell haben die Austauschstudenten ihre Zeit in Bochum gut genutzt. „Wir sind Wandern gegangen, sind herumgereist und haben alle zusammen einen Salsa-Kurs belegt“, erzählen sie. All diese neuen Eindrücke nehmen sie im August wieder mit an ihre Heimatuniversitäten, denn dann geht es nach zweieinhalb Monaten wieder zurück nach Hause.

Weitere Informationen unter:

www.daad.de/rise/en/rise-germany/

www.ruhr-uni-bochum.de/sfb874/integrated_research_training_group/irtg.html