26.10.2016Wie Sprecher das richtige Wort zur richtigen Zeit finden: Wortfindung und Wortfindungsstörungen bei gesunden und aphasischen Sprechern

Prof. Dr. Eva Belke, Empirische und Simulative Psycholinguistik, Sprachwissenschaftliches Institut, Fakultät für Philologie,
Ruhr-Universität Bochum

Wenn Sprecher über Dinge in der Welt sprechen möchten, müssen sie die richtigen Bezeichnungen für diese Dinge aus ihrem mentalen Lexikon, dem Inventar der ihnen bekannten Wörter und ihrer Bedeutungen, abrufen. Das ist nicht einfach, denn die Bezeichnungen für Dinge in der Welt haben in der Regel keinen Bezug zu ihrem Aussehen oder ihrer Beschaffenheit – warum heißt z.B. ein Hut „Hut“ und eine Tasche „Tasche“? Prof. Eva Belke wird in ihrem Vortrag der Frage nachgehen, wie es gesunden Sprechern gelingt, die Brücke zwischen den Dingen in der Welt und ihren sprachlichen Bezeichnungen so zu schlagen, dass sie die richtigen Wörter zügig und weitgehend fehlerfrei abrufen können. Anhand von Befunden aus experimentellen Studien mit Sprachgesunden und aphasiologischen Studien wird gezeigt, dass dabei neben Prozessen im mentalen Lexikon selbst auch nicht-sprachliche kognitive Funktionen, insbesondere Arbeitsgedächtnis- und exekutive Kontrollfunktionen, eine zentrale Rolle spielen. Abschließend thematisiert Prof. Belke diagnostische und therapeutische Implikationen der im Vortrag diskutierten Befunde.


Hier können Sie den Vortrag anhören:

Wie Sprecher das richtige Wort zur richtigen Zeit finden: Wortfindung und Wortfindungsstörungen bei gesunden und aphasischen Sprechern

Prof. Dr. Eva Belke (Fakultät für Philologie, RUB)