Neurowissenschaft:Was das Ruhenetzwerk im Gehirn verändert

Nichts tun kann das Gehirn nicht. Es ist immer aktiv. Aber nicht immer auf die gleiche Weise.

Bochumer Forscher haben Veränderungen von Ruhenetzwerken untersucht – durch das Erlernen von Morsezeichen.

Wenn Menschen neue Informationen lernen, beeinflusst das ein Netzwerk von Hirnregionen, das im Ruhezustand aktiv ist. Auch beim vermeintlichen Nichtstun arbeiten viele Bereiche des Gehirns auf Hochtouren. Welche von ihnen dabei besonders stark miteinander verbunden sind, hängt von den vorangegangenen Lernerfahrungen ab. Das berichteten Forscher in der Zeitschrift „Neuroimage“.

Morsezeichen verändern Ruhenetzwerk

Die Wissenschaftler zeichneten die Hirnaktivität von 35 Probandinnen und Probanden im Ruhezustand mit der funktionellen Kernspintomografie auf. Und zwar bevor und nachdem die Teilnehmer einige vorher unbekannte Morsezeichen und deren Bedeutung gelernt hatten. Die Frage: Wandelt sich das Ruhenetzwerk des Gehirns durch den Lernvorgang?

„Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass sich die Netzwerke im ruhenden Gehirn in Abhängigkeit von bestimmten Aufgaben verändern“, sagt Dr. Lara Schlaffke aus der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Bergmannsheil. „Uns hat interessiert, wie sich diese Verbindungen bei besonders komplexen kognitiven Aufgaben anpassen.“

Stärkere Verbindungen

Auf der Suche nach der Antwort kooperierten die Bochumer mit Kollegen der Universitäten in Regensburg und Düsseldorf. Ihre Analyse ergab unter anderem, dass sich das Ruhenetzwerk bereits nach einer zehntägigen Lernphase verändert hatte. Nach dem Lernen waren die Hirnareale, die Sprache verarbeiten, stärker verbunden mit denjenigen Hirnarealen, die für Aufmerksamkeit zuständig sind.

Auf der Suche nach der Antwort kooperierten die Bochumer mit Kollegen der Universitäten in Regensburg und Düsseldorf. Ihre Analyse ergab unter anderem, dass sich das Ruhenetzwerk bereits nach einer zehntägigen Lernphase verändert hatte. Nach dem Lernen waren die Hirnareale, die Sprache verarbeiten, stärker verbunden mit denjenigen Hirnarealen, die für Aufmerksamkeit zuständig sind.

Kontakt:

Dr. rer. nat. Lara Schlaffke
Neurologische Universitätsklinik BG-Kliniken Bergmannsheil
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 302 -6098
lara.schlaffke@ruhr-uni-bochum.de