INTEGRIERTE FORSCHUNGSAUSBILDUNG:Kommunikation als Teil der Forschung

SFB874-Nachwuchswissenschaftler*innen erkunden bei der Summer School der IRTG die Welt von Medien und Social Media

Wie weitreichend und zukunftsgerichtet die Weiterbildungsmöglichkeiten des Integrierten Graduiertenkollegs (Integrated Research Training Group – IRTG) im Sonderforschungsbereich 874 (SFB 874) sind, konnten elf Doktorandinnen und Doktoranden sowie zwei Post-Doktorand*innen bei der Summer School der IRTG am 21. und 22. September in Mülheim an der Ruhr erleben. #WissKomm stand auf dem Programm und somit zwei prall gefüllte Seminartage, um den wissenschaftlichen Nachwuchs des SFB 874 für eine verantwortungsvolle Kommunikation in der Wissenschaft fit zu machen.

Als externe Referenten waren der Medien-Coach und ehemalige BBC-Journalist Malcolm Love sowie Prof. DR. Micah Allen vom „Department of Clinical Medicine – Center of Functionally Integrative Neuroscience“ an der Universität Aarhus geladen.

Malcolm Love und Prof. Dr. Micah Allen als Referenten

Während mit Malcolm Love ein fünfstündiges Medientraining mit vielen praktischen Anteilen für die Teilnehmer*innen der Summer School auf dem Programm stand, beleuchtete Micah Allen – dessen Account „@micahgallen“ auf Twitter über 19 Tausend Follower hat – über die Bedeutung des Mikroblogging-Dienstes „Twitter“ für die Wissenschaftskommunikation.

„Wissenschaftler*innen sitzen heute längst nicht mehr zurückgezogen in ihren Büros und Laboren und forschen vor sich hin“, betont Ursula Heiler, die seit 2010 als Teilprojektleiterin Öffentlichkeitsarbeit die Kommunikation und Außendarstellung das SFB 874 mitverantwortet. Sie selbst gab bei der Summer School eine Einführung in das große Spektrum der Wissenschaftskommunikation und betonte: „Das Vernetzen, Präsentieren und Publizieren der eigenen Arbeit gehören in der Forschung heute genauso dazu, wie die eigentliche Forschungsarbeit.“

Wissenschaftskommunikation in Deutschland gesetzlich verankert

Der Stellenwert der Wissenschaftskommunikation in Deutschland ist seit nunmehr zwei Jahren sogar gesetzlich verankert. Nach einem Beschluss des Deutschen Bundestages vom September 2020, sind Wissenschaftler*innen kommunikativ verpflichtet, einer breiten Öffentlichkeit die Ergebnisse und praktischen Anwendungen von Forschung zu vermitteln sowie über wissenschaftliche Fragestellungen und Methoden aufzuklären.

Das Integrierte Graduiertenkolleg bietet eine strukturierte Qualifizierung im Bereich der sensorischen Neurowissenschaften und fördert zugleich die wissenschaftliche Eigenständigkeit unserer Teilnehmer*innen. Kommunikations-Kompetenz stellt dabei eine wichtige Facette dar. Besonders in der Grundlagenforschung ist die kommunikative Vermittlung der Forschung essenziell – einerseits, um der Öffentlichkeit den Zugang zu gewähren und Transparenz und Vertrauen zu schaffen, andererseits aber auch, um öffentliche Fördergelder einzuwerben und so die finanzielle Grundlage für neue Forschungserfolge zu legen.

Dr. Sabine Dannenberg, Koordinatorin des SFB 874

Das Konzept der Summer School war ein voller Erfolg – bereits während des Summer School wurde fleißig kommuniziert und am Netzwerk gearbeitet. „Uns war es ein großes Anliegen, den Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern mit der Summer School auch die unmittelbare Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen“, beschreibt Dr. Eva Gentes, Koordinatorin der IRTG und Organisatorin der Summer School abschließend. „Die Wolfsburg in Mülheim mit Seminarräumen und Übernachtungsmöglichkeiten unter einem Dach bot hierfür ideale Rahmenbedingungen. Am Abend saßen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch lange mit Referent Micah Allen zusammen, der ihnen wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag eines Neurowissenschaftlers gab.“

Fotos: Susanne Troll