Ein Grund zum Feiern:Dritte Förderperiode für SFB 874 genehmigt

DFG fördert vier weitere Jahre Forschung zu Sinneswahrnehmung an der RUB

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 874 „Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse“ für weitere vier Jahre. Der interdisziplinäre Forscherverbund besteht seit 2010 an der Ruhr-Universität Bochum und erforscht, wie das Gehirn Sinneseindrücke zu komplexem Verhalten und Gedächtnis verarbeitet. Die neue Förderperiode, für die insgesamt 8,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen, startet am 01. Juli 2018.

Gute Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und Universitätskliniken

In der dritten Förderperiode starten gleich drei neue Teilprojekte im SFB 874; insgesamt beteiligen sich 15 wissenschaftliche Teilprojekte aus den Fakultäten für Biologie und Biotechnologie, Medizin, und Psychologie sowie der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Bergmannsheil und des Knappschaftskrankenhauses. „Wir sind sehr glücklich über die erneute Förderung und wollen in den nächsten vier Jahren besonders unsere gelungene Kollaboration aus klinischer Forschung und Grundlagenforschung an der Universität weiter ausbauen.“, so SFB-Sprecherin Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan.

Im neuen Teilprojekt B13 wird Dr. Jonas Rose von der Arbeitsgruppe „Avian Cognitive Neuroscience“ die speziellen geistigen Fähigkeiten von Rabenvögeln erforschen. Zusammen arbeiten Dr. Christian Klaes (Knappschaftskrankenhaus) und Prof. Dr. Nikolai Axmacher (Neuropsychologie) im Teilprojekt A11 daran, die Rolle verschiedener Gehirnregionen beim Lernen zu erforschen. Außerdem wird Junior-Prof. Dr. Olivia Masseck, Leiterin der Arbeitsgruppe für Hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie, im Teilprojekt B12 die Informationsverarbeitung durch Neuromodulation im Hippocampus untersuchen.

Transmodale Sinnesverarbeitung erforschen

Da Sonderforschungsbereiche maximal 12 Jahre gefördert werden können, beginnt für den SFB 874 in diesem Jahr die letzte Förderphase. Die Forschung in den kommenden vier Jahren soll auf die Erkenntnisse aus den vergangenen Jahren aufbauen: „In der ersten Förderperiode haben wir erst einmal grundlegend untersucht, wie Sinnesreize im Gehirn weiterverarbeitet werden. Dann haben wir verglichen, ob wir besser lernen, wenn wir einen Sinnesreiz allein verarbeiten, oder wenn zum Beispiel riechen, hören und schmecken gleichzeitig verarbeitet werden – das nennt sich multimodale Verarbeitung.“, erklärt Denise Manahan-Vaughan. In der letzten Förderperiode steht nun die transmodale Sinnesverarbeitung im Vordergrund – also die Frage, wie die Sinneskortizes zusammenarbeiten.

Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern

In den kommenden Jahren steht weiterhin die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fokus des SFBs. Das integrierte Graduiertenkolleg, unter dem Dach der International Graduate School of Neuroscience (IGSN), bietet durch ein Curriculum auf höchstem wissenschaftlichem Niveau eine strukturierte Ausbildung in den sensorischen Neurowissenschaften.

Das Öffentlichkeitsarbeitsprojekt des Sonderforschungsbereiches schließt an die Arbeit aus den vergangenen Jahren an. Erfolgreiche Veranstaltungen wie das monatlich stattfindende BRAIN CAFÉ und der jährliche BRAIN DAY sind inzwischen fest in den Veranstaltungskalender der Ruhr-Universität integriert und sollen auch in Zukunft die Forschung des SFB 874 für die breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Außerdem soll der Mal- und Schreibwettbewerb in den kommenden Jahren weiterhin Bochumer Schüler dazu anreizen, sich auf kreative Art mit dem Gehirn auseinander zu setzen. „Uns ist es sehr wichtig, die Forschungsergebnisse des SFBs in die Öffentlichkeit zu tragen und zukünftige Neurowissenschaftler(innen) für unser sehr wichtiges Thema zu begeistern.“, erklärt Prof. Manahan-Vaughan.