VERANSTALTUNG:Sensory encoding and the emergence of memory

Neurowissenschaftler*innen diskutieren aktuelle Forschungsthemen auf der SFB 874/IGSN Konferenz an der Ruhr-Universität Bochum

Sie ist zu einer festen Institution in der neurowissenschaftlichen Forschungslandschaft geworden – die jährliche IGSN Konferenz an der Ruhr-Universität Bochum. Bereits zum 13. Mal veranstaltete die International Graduate School of Neuroscience (IGSN) am 26. und 27. April den international angesehenen Austausch zu neuesten Themen der Neurowissenschaften. In diesem Jahr als Partner dabei: der Sonderforschungsbereich 874.

International renommierte Referent*innen

Neun internationale Spitzenwissenschaftler*innen waren der Einladung der IGSN und des SFB 874 in diesem Jahr gefolgt und kamen für zwei Tage an die Ruhr, um unter der Überschrift „Sensory encoding and the emergence of memory“ über aktuelle Erkenntnisse ihrer Forschung zu berichten.
Aus drei unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten Simon Hanslmayr (Glasgow), Jens Prüssner (Konstanz) und Jan Theeuwes (Amsterdam) verschiedene Faktoren, die Einfluss auf Gehirnfunktionen nehmen. Sage Boettcher (Oxford), Jennifer L. Raymond (Stanford) und David Burr (Florenz) berichteten über faszinierende Strukturen hinter Informationsverarbeitung und Verhaltenssteuerung. Das Feld der Neuromodulation stand im Fokus bei Daniel Senkowski (Berlin), Friedhelm Hummel (Genf) und Oxana Eschenko (Tübingen).

„Das Besondere an unserem Konzept ist, dass bei der IGSN Konferenz nur Referentinnen und Referenten sprechen, die sich unsere Promovierenden selbst vorab ausgesucht haben. Die Doktorandinnen und Doktoranden laden die Gäste ein und begleiten sie durch den Tag“, beschreibt Prof. Dr. Carsten Theiß, Sprecher der IGSN. „Dieser ‚bottom-up‘-Ansatz bringt zwei wesentliche Vorteile mit sich. Erstens: Unsere Promovierenden gestalten ihr Programm eigenhändig nach ihren Wünschen und Bedürfnissen. Somit erzielen sie den größtmöglichen Mehrwert aus zwei Tagen Vorträgen und Diskussion. Und zweitens: Durch das aktive Einbringen in die Veranstaltungsorganisation erwerben unsere Doktorandinnen und Doktoranden wichtige ergänzende Qualifikationen für ihre spätere wissenschaftliche Karriere – und erfolgreiches Netzwerken ist auch noch mit dabei.“

Teil des integrierten IGSN Qualifizierungskonzepts

Die Konferenz stellt einen wesentlichen Baustein des umfassenden Qualifizierungskonzepts der IGSN dar. Der Lehrplan wird dabei durch Symposien, internationale Ausbildungsbesuche und ergänzende Kompetenzschulungen erweitert. „Die IGSN bietet ein Programm, das Forschung und Lehre integriert und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für den internationalen Wettbewerb in den Neurowissenschaften qualifiziert,“ erläutert Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan, Direktorin der IGSN und Sprecherin des SFB 874. „Der Erfolg bestätigt unseren Ansatz: Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 begleitete die IGSN bereits 187 Absolventinnen und Absolventen, von denen mehr als zehn Prozent nun sogar eine Professorenstelle innehaben.“

Aktuell promovieren rund 35 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an der Graduate School – eine davon ist Susanne Dyck aus dem Bereich der Neurotechnologie am Universitätsklinikum Kn

Aktuell promovieren rund 35 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an der Graduate School und dem daran angeschlossenen IRTG des SFB 874 – eine davon ist die SFB 874-Doktorandin Susanne Dyck aus dem Bereich der Neurotechnologie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus.

„Dieses Jahr habe ich mich besonders auf die Konferenz gefreut, da sie nach der langen Covid-Pause wieder in Person stattfinden konnte”, berichtet sie begeistert. „Die IGSN Konferenz ist eine ideale Gelegenheit für den wissenschaftlichen Austausch – nicht nur mit anderen Forschenden an der Ruhr Universität Bochum, sondern mit renommierten Wissenschaftlern aus aller Welt. Die interessanten Vorträge und anschließenden Gespräche sind jedes Mal wieder eine Bereicherung und Motivationsquelle für die eigene Forschungsarbeit.“
SFB 874-Doktorand Gabriele Russo aus dem Bereich Neurophysiologie der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum liebt den internationalen Flair der Veranstaltung. „Ich bin für die IGSN aus dem italienischen Bari nach Bochum gekommen und schätze es sehr, Teil des Teams zu sein“, so Russo. „Die Ausbildung ist außerordentlich vielfältig, alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind hoch motiviert und verfolgen mit ihrem gesamten Ehrgeiz einen gemeinsamen Nenner – höchste akademische Exzellenz im Geiste der Neurowissenschaften.“