17.09.2014Angst mit Licht abschalten: Science Fiction oder Realität?

Dr. Olivia Masseck, Allgemeine Zoologie und Neurobiologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie, Ruhr-Universität Bochum

In den letzten Jahren hat die Optogenetik die neurowissenschaftliche Forschung geradezu revolutioniert. Sie stellt eine neuartige Verbindung von optischen und genetischen Methoden dar.

In unserem Gehirn werden Informationen durch elektrische Impulse oder durch chemische Botenstoffe vermittelt. Lichtempfindliche Proteine dienen den Forschern nun als Lichtschalter, um elektrische Impulse zu erzeugen, zu verhindern oder Signalwege von chemischen Botenstoffen an- oder abzuschalten. Die Optogenetik ermöglicht somit neuronale Schaltkreise mit einer nie dagewesenen zeitlichen und räumlichen Präzision zu kontrollieren. Sie verwandelt den Neurowissenschaftler erstmals vom passiven Beobachter zum aktiven Manipulator neuronaler Vorgänge. Schon heute können durch die Optogenetik im Tiermodell Parkinson Symptome gemildert, Rückenmarksverletzungen und Blindheit behandelt, die Insulinproduktion angeregt oder Angstverhalten verändert werden.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenen optogenetischen Methoden und ihre Anwendung in der Forschung. Dr. Olivia Masseck stellt zudem anhand aktueller Forschungsergebnisse die Frage nach möglichen therapeutischen Anwendungen in der Zukunft.


Hier können Sie den Vortrag anhören:

Angst mit Licht abschalten: Science Fiction oder Realität?

Dr. Olivia Masseck (Fakultät für Biologie und Biotechnologie, RUB)